{"id":1029,"date":"2014-09-14T21:37:27","date_gmt":"2014-09-14T19:37:27","guid":{"rendered":"http:\/\/hp-salentin.de\/?p=1029"},"modified":"2014-09-23T10:28:36","modified_gmt":"2014-09-23T08:28:36","slug":"1029","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hp-salentin.de\/?p=1029","title":{"rendered":"Bad M\u00fcnstereifeler Orgelsommer"},"content":{"rendered":"

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Bad M\u00fcnstereifeler Orgelsommer K\u00f6lner Stadtanzeiger co Carolin Bietzker Konzerte f\u00fcr Trompete und Orgel sind in Kirchen ja durchaus g\u00e4ngig. Was das Publikum beim Bad M\u00fcnstereifeler Orgelsommer erlebt hat, war hingegen einzigartig. Hans-Peter Salentin und Ann-Helena Schl\u00fcter hoben mit den Zuh\u00f6rern in ungeahnte Sph\u00e4ren ab, lie\u00dfen Jazz und Klassik sich behutsam ann\u00e4hern und verschmelzen und arbeiteten mittollen Effekten. Ein Programm lag nicht aus, und das hatte seinen Grund. \u201eF\u00fcr uns ist das Programm Evolution, ein st\u00e4ndiger Wandel\u201c, erkl\u00e4rte der Bad M\u00fcnstereifeler Trompeter eingangs. V\u00f6llig planlos gingen die beiden K\u00fcnstler nat\u00fcrlich nicht ans Werk, doch sie lie\u00dfen sich viel Spielraum.
\nBesonders von Ann-Helena Schl\u00fcter war Flexibilit\u00e4t gefragt, denn auf der Orgel ist sie nicht wirklich zu Hause. Die schwedisch-deutsche Pianistin, Komponistin und Lyrikerin spielte ohne Pedale und kannte sich auch mit den Registern nicht aus. Kein Grund f\u00fcr sie, das Konzert an der sch\u00f6nen Barockorgel in der Jesuitenkirche nicht zu spielen. Bezaubernde Klavierwerke von Johann Sebastian Bach, beispielsweise die Aria aus den Goldberg-Variationen,aber auch eigene Kompositionen brachte sie in der gut besetzten Kirche zu Geh\u00f6r.<\/p>\n

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Greifbare Plastizit\u00e4t Hans-Peter Salentin begann zun\u00e4chst mit einer freien Improvisation und wies damit die Richtung an, wohin die musikalische Reise gehen sollte. Ganz allein mit seiner Trompete stand er vor dem Publikum und versah sein Spiel mit elektronischen Echoeffekten. Viel Zeit nahm er sich, die T\u00f6ne wirken und verklingen zu lassen, schob hin und wieder eine bekannte Melodie ein und variierte die Klangfarben. Faszinierend f\u00fcllte der Klang den Raum. Durch die Echowirkung entstand eine schier greifbare Plastizit\u00e4t. Auch gemeinsam improvisierten die beiden. Liebevoll entwickelten sie eine Zwiesprache, verbanden freundlich und nicht wetteifernd nicht nur die unterschiedlichen Klangfarben von Trompete und Orgel,sondern auch den klassischen, kirchenmusikalischen Stil mit dem Jazz und schufen damit etwas ganz Neues. Dabei trugen beide Stimmen eFl\u00fcgelschlag\u201c von Ann-Heline ganz pers\u00f6nliche Handschrift, die K\u00fcnstler lie\u00dfen sie f\u00f6rmlich singen, gaben ihnen viel Raum und Weite. Ob Improvisation, Literatur oder eigene Kompositionen wie \u201eJeder Augenblick\u201c und\u201eena Schl\u00fcter \u2013 es waren unvergleichliche Klangerlebnisse. Mit dem Konzert f\u00fcr Trompete und Orgel ging der M\u00fcnstereifeler Orgelsommer zu Ende. Nicht nur die beiden Musiker bekamen gro\u00dfen Applaus, sondern auch Andreas Schramek, der Seelsorgebereichs-Kirchenmusiker, der diese sch\u00f6ne Konzertreihe ins Leben gerufen und auch in diesem Jahr die Musikfreunde wieder mit einem abwechslungsreichen und niveauvollen Programm erfreut hat. Photo co Carolin Bietzker<\/p>\n