{"id":990,"date":"2014-08-28T20:54:29","date_gmt":"2014-08-28T18:54:29","guid":{"rendered":"http:\/\/hp-salentin.de\/?p=990"},"modified":"2014-09-23T10:08:02","modified_gmt":"2014-09-23T08:08:02","slug":"gespraeche-ueber-kunst-und-die-welt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hp-salentin.de\/?p=990","title":{"rendered":"Gespr\u00e4che \u00fcber Kunst und die Welt"},"content":{"rendered":"
Der bekannte Autor Norbert Scheuer las aus seinem bislang unver\u00f6ffentlichten Manuskript \u201eDie Sprache der V\u00f6gel\u201c. Foto:Steffi Tucholke\/pp\/ProfiPress Diskussion um \u201eGeschichten (und Musik) vom Dorf f\u00fcr die Welt\u201c \u2013 Literatur- und Musikabend im Rheinischen Industriemuseum \u2013 Eifelakteure vom Mechernicher Bleiberg rezitieren aus ihren Werken: Der 1961 in Mechernich geborene Musikprofessor Hans-Peter Salentin war ebenso am Start wie die Autoren Norbert Scheuer aus Keldenich und Manni Lang ausMechernich-L\u00fcckerath Kuchenheim\/Mechernich – \u201eDas Dorf ist der Ausgangspunkt.\u201c Dies haben die drei Eifelakteure Hans-PeterSalentin, Manfred Lang und Norbert Scheuer gemeinsam, aber inwiefern hat das Dorf auch einen Einfluss auf ihr k\u00fcnstlerisches Schaffen?Mit der Frage nach der Verbindung von Dorf und Welt besch\u00e4ftigte sich am Donnerstag der Literatur- und Musikabend im Rheinischen Industriemuseum. Geschichten ohne Worte \u2013 entscheidend ist, wo man sich befindet, nicht wo man herkommt, glaubt Hans-Peter Salentin. Die Ans\u00e4tze sind dabei denkbar unterschiedlich. Der Bad M\u00fcnstereifelerHans-Peter Salentin ist als Jazztrompeter und Komponist auf den B\u00fchnen Europas unterwegs. Norbert Scheuer aus Kall-Keldenich hat sich vor allem mit Romanen und Gedichten, die sich h\u00e4ufig umProtagonisten aus der Eifel drehen, bundesweit einen Namen gemacht. Manni Lang aus L\u00fcckerath ist als Autor und Regionalmatador in Sachen Eifelgeschichten und Mundartdichtung besonders in Eifel und Rheinlandbekannt. Unter dem Titel \u201eVon hier aus: Geschichten (und Musik) vomDorf f\u00fcr die Welt\u201c boten sie den mehr als 100 G\u00e4sten in der traditionsreichen Shedhalle der ehemaligen Tuchfabrik Rezitationenihrer Werke, bevor sie sich im Gespr\u00e4ch auf Augenh\u00f6he mit dem Publikum trafen. Der Abend fand als Teil der Literaturreihe \u201eGespr\u00e4chund Rezitation\u201c des Museumsf\u00f6rdervereins statt. In einem Ausschnitt aus seinem Erz\u00e4hlband \u201eTr\u00e4umeland ist abgebrannt\u201c besch\u00e4ftigt sich Manni Lang mit Geschichten aus seiner Kindheit, deren Eindr\u00fccke vor allem von Intensit\u00e4t der Ereignissegepr\u00e4gt sind. Als \u201eHeimat\u201c entpuppt sich dann auch nicht der geografische Ort, sondern vielmehr der Zustand, der sich aus dem Zusammenspiel von Menschen, D\u00f6rfern, St\u00e4dten und Landschaften ergibt. Mit dem Heimatdorf als Ausgangspunkt wird schlie\u00dflich auchdas zuk\u00fcnftige Weltbild entscheidend gepr\u00e4gt. Mit der Spannung zwischen Welt und Dorf befasst sich auch Norbert Scheuer, der aus seinem noch unver\u00f6ffentlichten Manuskript\u201eDie Sprache der V\u00f6gel\u201c vorlas. Protagonist der Erz\u00e4hlung istein D\u00f6rfler aus Kall, den es als Soldaten nach Afghanistan verschl\u00e4gt. Dort lebt er in der einer mit Stacheldraht umz\u00e4unten Kaserne, von wo aus er in seiner Freizeit die V\u00f6gel beobachtet. DieFreiheit der Tiere, die sich weder nach Absperrungen, noch nach willk\u00fcrlichen geografischen Grenzen richtet, steht im Kontrast zum Leben in der Kaserne, die in gewissem Sinne auch d\u00f6rfliche\u00a0Strukturen aufweist. W\u00e4hrend in dem Roman immer wieder Dorf und Welt miteinander inBeziehung gesetzt werden, ist f\u00fcr Hans-Peter Salentin vielmehrentscheidend, wo man in diesem Moment lebt, mit welchen Menschen undin welcher Umgebung. \u201eMan kann zwar h\u00e4ufig h\u00f6ren, wo ein Musiker herkommt, aber das spielt keine Rolle.\u201c Auf seiner Trompete scheintSalentin ebenfalls Geschichten zu erz\u00e4hlen \u2013 nur eben ohne Worte.Experimentell muten die St\u00fccke an, in denen die T\u00f6ne mal mystischvon den Hallenw\u00e4nden zur\u00fcckgeworfen werden, um dann in schnellererFolge eine Art Dialog zu bilden. Im Gespr\u00e4ch mit dem Publikum bilden sich unterschiedliche Ideen heraus, vom Dorf als Ausgangspunkt der Wahrnehmung bis zum Einflussvon Menschen und Umgebung auf das aktuelle Schaffen. Dehnbar scheintauch der Begriff der d\u00f6rflichen Struktur, wenn er sich etwa auf die(\u00fcberschaubare) Anzahl der Kommunikationspartner bezieht. \u201eAuch inder gr\u00f6\u00dften Stadt lebt man in einer d\u00f6rflichen Kultur\u201c, glaubtNorbert Scheuer. \u00c4hnlich sieht es auch Manni Lang: \u201eMan kann aneinem Ort alles erleben.\u201c Letztendlich sei der Blick vom Weltraumauf die l\u00e4ngst vergl\u00fchten Fixsterne genauso wahr wie die Spiegelungder Sterne in einer Pf\u00fctze im Eifeldorf. pp\/Agentur ProfiPress alle Fotos: SteffiTucholke\/pp\/ProfiPress<\/p>\n
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