„Tribute to Miles Davis“: Hans Peter Salentin gastiert im Haus der Stadt
co. Gudrun Klinkhammer
Düren. „Tribute to Miles Davis“ lautet der Titel des Konzerts von Jazztrompeter Hans Peter Salentin. Der heutige Professor für Jazztrompete stammt aus Düren und lebt heute in Bad Münstereifel. Am Freitag, 29. Mai, ab 20 Uhr gastiert er im Haus der Stadt in Düren; Einlass ist ab 19 Uhr.
Am 26. Mai wäre Miles Davis 89 Jahre geworden. Anlass genug, einen Rückblick auf sein Werk zu werfen. Auf seine unkonventionelle Art wird Salentin gemeinsam mit einer Band den Rückblick wagen. Salentin begann mit elf Jahren, in Düren Trompete zu erlernen. Inzwischen spielte er mehr als 20 CD ein. Karten gibt es an den Theaterkassen der Stadt zum Preis von 13,75 Euro oder an der Abendkasse für 15 Euro. Wir unterhielten uns mit dem Musiker.
Salentin: Musik verändert Orte, aber Düren in seiner Gesamtheit? Wenn Musiker in der Lage sind, dank ihrer Musik den Spielort zu verändern – will heißen, den Zuhörer auf eine Reise mitzunehmen – dann hat man doch schon eine große Veränderung erreicht.
Sie kommen nicht alleine. Mit wem treten Sie auf?
Salentin: Jürgen Dahmen am Piano und Keyboards. Wir haben fast 20 Jahre bei Harald Schmidt zusammen gespielt. Dann Emanuel Stanley am Bass und Stephan Schneider am Schlagzeug. Mit den beiden habe ich vor 25 Jahren in der Funk Köln Big Band gespielt.
Seit 30 Jahren machen Sie Musik, wie hat sich die Szene gewandelt?
Salentin: „Die“ Szene gibt es nicht mehr. Es gibt kleine, lokale Szenen oder direkt das Globale.
Hat Musik überhaupt noch einen Stellenwert?
Salentin: Natürlich hat sich viel verändert, aber wir Musiker stellen uns auf diese Veränderungen ein. Fehlende Medienpräsenz führt leider zu weniger Interesse. Dem müssen wir Musiker begegnen, indem wir versuchen, Konzerte mit bewusstem Mehrwert auszustatten. Der kann aus kleinen Dingen bestehen, wie etwa: Ich gehe da hin, weil es in mir bestimmte Erinnerungen weckt, weil ich gedanklich wegfliegen möchte, weil mich der Musiker beeindruckt, weil ich mich gerne mit anderen über das Gehörte austauschen möchte. Auch der Musiker hat sich verändert und seine Möglichkeiten, sich in der Musik auszudrücken, etwa unter Hinzunahme von elektronischen Effekten wie Loops. Das sind rhythmische oder klangliche Teppiche, die während des Konzerts mit Kompositionen verwoben werden.
Wie sieht die aktuelle zeitgenössische Musik aus? Gibt es diese überhaupt?
Salentin: Die ist vielfältig und nicht mehr so leicht in Schubladen einzuordnen. Sie können heute in ein „Jazz“-Konzert gehen und werden von der Nähe zur Klassik, zur Weltmusik oder zur Pop-Musik überrascht sein. In dieser Vielfalt liegt eine große Chance für Musiker, eigene Wege zu suchen, diese zu finden und Neues zu entwickeln. Die klaren Grenzen in der Musik sind in den vergangenen Jahren weggefallen. Dafür muss der Hörer ein mediales Überangebot an sehr durchschnittlichen Kulturangeboten zur Kenntnis nehmen.
Was denken Sie über die musikalische Ausbildungslage in Deutschland?
Salentin: Sie ist sehr gut, jedoch wird zu viel angeboten und ein gewisses Maß an Überangebot „produziert“. Der junge Mensch, der Musik studieren möchte, kann eine Nische für sich entwickeln. Er sollte seinen Studienort gut nach seinen Bedürfnissen auswählen. Oft entwickeln sich diese während des Studiums. Die Chancen sind groß, wenn man keine Konzertkarriere vor Augen hat.
Welche Nachrichten ärgern Sie am meisten?
Salentin: Alles über Verbohrtheit, Inkompetenz und Klientelbedienung bei Politikern.
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