Gedanken zu 2022 und 2023

Persönliche Anmerkungen und Gedanken zu 2022 und 2023

Das Jahr ist rum.

Endlich-obwohl man jeden Moment genießen sollte, so war das letzte Jahr eher ungenießbar.

Ich habe Dinge erlebt, die für mich unvorstellbar waren und sind.

Gemeint ist hier der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, ein Land mit dem ich mehr als verbunden bin.

Wenn man, wie ich ,als Künstler die Möglichkeit zu reisen und zu konzertieren, dann trifft man viele Menschen an den unterschiedlichsten Orten und beginnt ein wenig mehr zu verstehen, was in unserem Leben alles existiert.

Mich hat immer faziniert wie , Menschen, Freunde von mir , Chancen genommen haben und mit all ihrer Kreativität, so viele Dinge in Bewegeung gesetzt haben, die dann wiederum andere Menschen beeinflussen, so auch mich natürlich, der ich an vielen solcher Gelegenheiten teilnehmen durfte. Ehud Ettun ist ein solcher Mensch.

Das ist für mich ein kleines Geschenk und keine Selbstverständlichkeit.

Wie meine Freunde in der Ukraine gerade in ihrem Leben eingeschränkt werden und oft um selbiges bangen müssen, verschlägt mir jeden Morgen die Sprache und ich wundere mich über den offensichtlichen russischen Hass auf alles westliche , was dazu geführt hat.

Meine russischen Freunde fahren gute Autos , haben sehr gute Stereonalagen , I Phone und was weiß ich was noch alles……….

eine riesige russische Staatsverarschung ist da im Gange.

Es tut mir auch leid für meine Freunde, die da noch leben , aber sie werden nicht beschossen.

Es gab noch nicht einmal ein Bedrohung.

Lächerliche und wie wir sehen, sehr gefährliche russische Propaganda.

All das sollte in 2022 bleiben und ich möchte nach vorne schauen.

Ich plane Projekte in der Ukraine , zumindest mit Ukrainern und auch sonst wo auf der Welt.

Nachdem ich die Weihnachtstage im Bett verbracht hatte , habe ich einige Zeit nach gedacht und versuche zukunftorientiertes Handeln umzusetzen.

Grins………wer versucht das nicht.

Schau ich mir den Umgang mit ,,der letzten Generation “ oder auch,, Fridays for future “ an, dann sind es nicht so viele , die wirklich verstanden haben , wo wir stehen und das es an jedem einzelnen liegt etwas zu verändern.

Die SUW Fahrer haben davon wenig verstanden.

Wir müssen unser Land umbauen. Dringend und wir hätten gestern anfangen sollen.

Weiterer Konsum , wie wir den die letzten 40 Jahre gedacht haben, ist krank und macht uns krank und ärmer. Eine Aufgabe für 2023 : wo kann ich anfangen ?

Ich warte nicht mehr auf Kommunalpolitiker und ,,Doppelwumms“ .

Ich fange an.

Wie, das bleibt privat und jeder sollte mal die Augen aufmachen.

Es ginge viel mehr , als jeder* einzelne gerade tut.

Zurück zur Kunst und meinem Professoren Job an der Uni Würzburg.

Auch da gibt es viel zu überdenken.

zB. :

Wie kann man ein zeitgemäßes Lehrangebot machen , um die Studenten nicht in eine vorprogrammierte Arbeitslosigkeit zu entlassen oder auch nur zu gerade kaum existenssichernden Tätigkeiten zu befähigen ?

Ein flexiblere Hochschule wäre ein Ansatz, der auch durch den Bologna Prozess angestoßen wurde , aber in der Umsetzung einiges offen läßt. Arbeit für 2023.

Ich freue mich kreativen Studenten* zu begegnen und sie auf dem kreativen Weg zu begleiten. Gerade die chinesischen Studenten* sind da Vorbilder…….

Die Gesamtsituation auf dem Kultur Markt hat sich durch Covid noch mal verschechtert.

Da helfen nur noch große national Kulturprogramme……Schau ich dann allerdings öffentlich rechtl. TV oder Radio dann wird mir ziemllch Angst und Bange. ( Privat TV ist eh durch) .

Das ist doch oft von jeglichem Anspruch weit weit weg und läßt Kultur immer tiefer sinken.

Kultur bleibt wohl in Deutschland Privatsache.

Mein vor Jahren geschriebenes Konzept ,, Mindestlohn für Musiker“ bleibt aktuell.

(Gendern –ich bin da nicht gut und verstehe aber die dahinter stehende Intention)

Meine Plattenfirma Dewey Records war erfolgreich.

Etliche neue CD,s gerade auch mit Hans Jörg Scheffler und unserem Projekt Salentin & Scheffler

wurden 2022 veröffentlicht.

Danke an HJ für deine Power und Geduld.

Es liegen wieder 2 neue Stücke in der Lifetime……..kommt bald.

Die Einnahmen aus Streaming Diensten haben sich verdoppelt und sind trotzdem immer noch bescheiden.

Also machen wir weiter und arbeiten weiter und hoffen , das die Gema endlich mal das tut, wofür sie gemacht wurde: die Rechte der Komponisten und die Vertretung für die Rechte des geistigen Eigentums entsprechend vertritt und sich um eine angemessene Vergütung kümmert.

0,007 cent für eine Stream sind da eine Witz, liebe Gema.

Aber ich freue mich über jeden einzelnen Stream, weil da wieder ein Mensch meine und unsere Musik gehört hat.

2023 wird besser.

So , aber ich möchte mich auch bei vielen Leuten bedanken , die mich 2022 begleitet haben und ich freue mich riesig viele von ihnen auch in 2023 wieder zu sehen….

Cho Jazz mit Marcin Kita, Janusz Scrom und den vielen Freunden dort.

Dann Julia Sawicka und Pro Music.

Leider hat mich die Erkältung Weihnachten so aus den Füßen gehauen, das ich die 4 Konzerte in Polen absagen musste.

Wirklich schade, aber Gesundheit ist wichtig- sehr wichtig……

Einige Menschen , die mich 2022 sehr beeindruckt haben :

Igor Zakus, Laura Marti, Marina Subbotina … stellvertretend für so viele Ukrainische Freunde, die Projekte angestoßen haben und Vorbilder für mich sind…

Was ihr gerade durchmacht , ist übermenschlich und ich wünsche euch den Frieden und das sich das irgendwann auszahlt. Ihr seid alle irre im besten Sinne ! Ich liebe euch !

Ehud Ettun -ich erinnere mich an unsere Sommergespräche und das Thymian Eis ?

Das braucht niemand, aber solche Gespräche……..

Danke auch an Miel Adams und seine Leute in Ittervoord. Wiedereinmal ein produktives Jahr mit euch allen !

Einige Menschen sind auch 2022 gestorben , einige unerwartet und manche vorhersehbar.

Alle hinterlassen Freunde -Familien -Bekannte ……Daran denke ich besonders.

Der Kreislauf des Lebens hat zu geschlagen und wir sind alle dabei.

Okay…..zurück zu meinem Wohnort—der hat sich verändert und ist immer weniger ein lebenswerter Ort, mit all der Konsum Blödheit , die jeden Tag offensichtlich ist.

Mir ist die Ambivalenz durchaus bewußt, aber dies Art von Konsum, hat uns ganz schön in die Sche..ße geritten. Und es gibt auch bessere Beispiele in Deutschland für so vieles, was hier angepackt werden sollte und mit entsprechendem Sachverstand auch könnte.

Macht nichts—das Auto funktioniert ( die Bahn leider nicht ) und ich fahre gerne weg.

Das werde ich auch 2023 machen und freue mich darauf.

In diesem Sinne , ob es besser wird 2023 liegt auch ein bischen an uns…….

hp-salentin

Salentin, der im Alter von elf Jahren sich der Trompete zuwendete, studierte von 1981 bis 1986 Musik an der Musikhochschule Köln. Sein Lehrer waren u.a. Jon Eardley. Er spielte u.a. mit James Carter, Chick Corea, Bob Mintzer, John Scofield, Andrea Centazzo, Miroslav Vitouš und Charlie Mariano. Daneben wirkte er bei Produktionen von Phillip Boa, Rainhard Fendrich und Purple Schulz mit und trat fast 20 Jahre in der Hausband der Harald-Schmidt-Show auf. Bill Dobbins bezeichnete ihn als „einen der besten Trompeter der heutigen europäischen Szene“. Nach dem Jazz Podium (2008) hat er „sich zu einem bedeutenden Trompeter der europäischen Jazzscene entwickelt“. Das amerikanische Internetmagazin All about Jazz verglich seine Spielweise mit Miles Davis, Nils Petter Molvær und Markus Stockhausen. 2003 wurde er zum Professor an die Hochschule für Musik Würzburg berufen. Neben seiner Hochschullehrer- und Konzerttätigkeit ist er als Komponist tätig. Er komponierte auch Filmmusik und für Streichquartette. Mittlerweile hat er über 20 eigene Alben veröffentlicht. Auf seiner Webseite ist u.a. eine umfangreiche „Improvisationsschule“ (200 Seiten) zum freien Download bereitgestellt. Als Jazzmusiker ist er ein wahrer Echtzeitkomponist ( Real Time Composer ) und Melodienerfinder. Das erleichterte es ihm sowohl als Komponist (mittlerweile 20 CDs unter seinem Namen, Filmmusiken, Musik für Streichquartette), als auch als Produzent (Lounge Musik) seine Ideen zu verwirklichen. Das musikalische Spektrum seiner Produktionen ist weit gestreut. Es bewegt sich zwischen Mainstream, freien Improvisationen und Wave Music. Seine Trompetenschule bekam den Deutschen Musik Editions Preis (AMA-Verlag) und auf Salentins Homepage findet man ein Improvisationsschule zum kostenlosen Download. Seit 2010 betreibt Salentin das Label und den Verlag Dewey Records. Viele seiner Kompositionen sind auch für Big-Band arrangiert und seit 2015 ist er künstlerischer Leiter der Westphalien Big Band. Er war Yamaha Rec Artist (2003 bis 2010). Seit Juli 2010 ist Salentin Adams Artist und spielt ausschließlich Instrumente von Adams-Netherlands. Seine Konzert und Workshop Tätigkeiten führen ihn oft ins Ausland. Zu erwähnen wäre besonders : die Zusammenarbeit mit dem Frauen Chor von Gavoi-Sardinien, unter der Leitung von Mauro Lisei, die Cooperation mit Julia Sawicka-Pro Musica -Polen ( u.a. ,,Music of Sting'' mit Orchester ) und in jüngster Zeit das ,,International Jazz Project'' in der Ukraine mit Laura & Kristina Marti, unter Mithilfe von Jazz in Kiew, mit dem Salentin in Lviv, Kiew und Odessa konzertierte, das Projekt ,,Kazhargan's World '' , das Musiker aus der ganzen Welt ( New York, Russland, Deutschland, Frankreich ) zu einem CD Projekt zusammen geführt. Heute gibt es bereits 3 CD,s dieser Formation. Salentin,s Masterclasses sind ein sehr beeindruckendes Erlebnis, da er das Call und Response Prinzip in seinen Stunden verwirklicht und dies für alle ohne große Einführung umsetzbar ist. Sein großes musikalisches Spektrum und seine pädagogische Tätigkeit lassen dies zu einmaligen musikalischen Events werden.